Photovoltaik-Produktion

Der Prosumer-Tarif ist der Begriff, der für den Pauschaltarif verwendet wird, der Prosumern in Rechnung gestellt wird, deren Bruttoverbrauch nicht ermittelt werden kann, da sie (noch) keinen intelligenten Zähler besitzen. Prosumer nutzen das Verteilnetz wie andere Nutzer auch und müssen daher zur Instandhaltung des Verteilnetzes beitragen. Der Prosumer-Pauschaltarif ist ein „All-inclusive“-Tarif, der die Verteil- und Transportkosten umfasst und auf die entwickelbare Nettoleistung (in kW) der Photovoltaikanlage angewendet wird.

Der Prosumenten-Tarif wird seit dem 1. Oktober 2020 in Rechnung gestellt.  Das bedeutet, dass die Versorger diesen Tarif ab dem 1. Oktober 2020 in ihre Anzahlungsrechnungen aufgenommen haben. Bei Regularisierungsrechnungen wird der Prosumenten-Tarif prorata temporis berücksichtigt (d. h. der Tarif gilt entsprechend dem Zeitraum zwischen dem 1. Oktober 2020 und dem Zeitpunkt der Zählerablesung).

Der Prosumer-Tarif hängt vom Verteilnetzbetreiber ab, an den der Prosumer angeschlossen ist. Die folgende Tabelle zeigt die genehmigten „kapazitätsbezogenen” Prosumer-Tarife der Verteilnetzbetreiber AIEG, AIESH, ORES Assets, RESA und REW. 

Ja, sofern seine Anlage vor Ende 2023 registriert wurde und er sich für die Inanspruchnahme des Ausgleichsprinzips entscheidet.

Man unterscheidet zwischen dem Kapazitäts-Prosumententarif (Pauschaltarif auf der Grundlage von Referenzszenarien für Produktion und Eigenverbrauch) und dem proportionalen (Prosumenten-)Tarif (Tarif, der auf die Bruttoentnahmen angewendet wird, wobei es sich tatsächlich um die Anwendung des klassischen Verteilungstarifs handelt).

Der proportionale Tarif (in EUR/kWh) entspricht der Summe aus den Stromentnahmetarifen und den Tarifen für die Weiterberechnung der Kosten für die Nutzung des Übertragungsnetzes des Verteilernetzbetreibers (siehe Tarife 2023).

kWp = Kilowattpeak: Dies ist die Maßeinheit, in der die Leistung einer Anlage (z. B. Photovoltaikmodule) unter Standardtestbedingungen angegeben wird.

kVA = Kilovoltampere: Dies ist die Maßeinheit, in der die maximale Scheinleistung einer Anlage angegeben wird, gemessen am Ausgang des Wechselrichters.

kWe = Kilowatt elektrisch: Dies ist die Maßeinheit, in der die netto erzeugbare elektrische Leistung der Anlage angegeben wird. Siehe Was ist die netto erzeugbare elektrische Leistung?

Die entwickelbare Nettoelektrische Leistung (Pend) ist die von der Stromerzeugungsanlage erzeugte elektrische Leistung vor einer eventuellen Umwandlung für das Netz, die sich aus der Differenz zwischen der maximalen erreichbaren Leistung und der durchschnittlichen Leistung der funktionsfähigen Anlagen der Anlage ergibt und in kWe angegeben wird.

Beispiele:

Der Prosumer-Tarif gilt nicht für Anlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 10 kVA. Diese Anlagen, die zwingend über separate Zähler für die Entnahme und Einspeisung verfügen müssen, zahlen gemäß den vom Verteilernetzbetreiber geltenden Tarifen separat für die Entnahme und Einspeisung von Energie in das Verteilernetz. 

Ja. Der Prosumer-Tarif hat keine Auswirkungen auf die Vergabe von grünen Zertifikaten oder die Qualiwatt-Prämie. Wenn Sie derzeit Anspruch auf eine dieser Fördermaßnahmen haben, behalten Sie diesen Anspruch gemäß den in der AGW PEV festgelegten Bedingungen und Laufzeiten.

Der Kapazitäts-Prosumer-Tarif ist ein Pauschaltarif, der das Vorhandensein von Haushaltsbatterien nicht berücksichtigt. Ein Prosumer, der diesen Standardtarif beibehält, zahlt daher mit oder ohne Batterien denselben Betrag. 

Der proportionale Prosumer-Tarif hängt hingegen vom tatsächlichen Verbrauch aus dem Verteilungsnetz ab. Wenn der Prosumer eine oder mehrere Haushaltsbatterien installiert hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass sein Verbrauch aus dem Verteilungsnetz geringer ist als zuvor, sodass er weniger Netzkosten zahlen muss.

Der Prosumer-Tarif wird dem Netznutzer in Rechnung gestellt. Dabei handelt es sich um den Endkunden, der an einer Adresse Strom verbraucht, also nicht unbedingt um den Eigentümer der Solaranlage. Es ist auch der Netznutzer, der gegebenenfalls seine Verbrauchsgewohnheiten anpassen kann, um die Energie zu dem Zeitpunkt zu nutzen, zu dem sie von der Anlage erzeugt wird, und so seine Rechnung zu senken. 

Gemäß dem Prinzip der Tarifkaskade berechnet der Stromversorger den Prosumer-Tarif, genau wie dies derzeit mit allen Komponenten der Rechnung, einschließlich der Netzkosten, der Fall ist. Diese Netzkosten, einschließlich des Prosumer-Tarifs, werden anschließend vom Versorger an den Verteilernetzbetreiber zurückerstattet.

Die Verteilnetzbetreiber sind in einem genau abgegrenzten Gebiet tätig. Die Verteilungstarife werden für jeden Verteilnetzbetreiber individuell auf der Grundlage seiner Kosten (zugelassene Einnahmen) festgelegt.  Alle Verteilungstarife werden von der wallonischen Energieregulierungsbehörde CWaPE auf Vorschlag jedes VNB und in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Tarifmethodik genehmigt. Um Ihren VNB zu erfahren, klicken Sie hier. Um die von Ihrem VNB geltenden Tarife zu erfahren, klicken Sie hier.

• Verfügt der Prosumer über einen Netzzähler, der die Entnahme und Einspeisung separat misst (Doppelstromzähler oder intelligenter Zähler),  gelten die proportionalen Tarife für die Entnahme, Verteilung und Weiterberechnung der Kosten für die Nutzung des Übertragungsnetzes sowie die damit verbundenen Zuschläge für die Bruttostrommenge, die aus dem Verteilungsnetz entnommen wird.
• Verfügt der Prosumer nicht über einen Netzzähler, der die Entnahme und Einspeisung separat erfasst, gilt für die entwickelbare Netto-Elektrizitätsleistung der Erzeugungsanlage ein spezifischer Ka

Der Prosumer-Tarif, der keine Steuer ist, soll dafür sorgen, dass alle Nutzer des Stromverteilungsnetzes einen fairen Beitrag zu dessen Kosten leisten. Im Gegensatz zu anderen Netznutzern tragen Prosumer bis zum 30. September 2020 nicht entsprechend ihrer Nutzung zur Finanzierung des Netzes bei. Denn obwohl sie über eine Stromerzeugungsanlage verfügen, nutzen Prosumer das Netz, wenn sie Strom zu einem Zeitpunkt verbrauchen, zu dem ihre Anlage keine oder nicht genügend Energie produziert. In diesem Fall besteht eine Desynchronisation zwischen Erzeugung und Verbrauch.

Der Prosumer-Tarif ist in der von der CWaPE für den Regulierungszeitraum 2019-2023 ausgearbeiteten Tarifmethodik festgelegt. Die CWaPE ist gemäß dem Dekret vom 12. April 2001 für die Ausarbeitung dieser Tarifmethodik und die Genehmigung der Tarife der Netzbetreiber zuständig. Das Dekret vom 19. Januar 2017 über die Tarifmethodik für Gas- und Stromverteilungsnetzbetreiber regelt die Ausübung dieser Zuständigkeit genauer. Die CWaPE stützt sich bei der Einführung des Prosumer-Tarifs auf dieses Dekret, das einen gerechten Beitrag der Endkunden zu den Netznutzungskosten vorsieht.

Nein, der Prosumer-Tarif ist ein Tarif, der sich auf die Netznutzung für den Verbrauch und nicht auf die Netznutzung für die Einspeisung von Energie bezieht, d. h. es handelt sich um einen Verbrauchstarif und nicht um einen Einspeisetarif. Darüber hinaus sieht die Tarifmethodik 2019-2023 keinen Tarif für die Einspeisung von Strom in das Verteilungsnetz für Anlagen  mit  einer Leistung von weniger als oder gleich 10 kVA vor.

Der Prosumer-Tarif ist ein Tarif für die Nutzung des Verteilungsnetzes durch Prosumer (siehe Was ist ein Prosumer?). Er trat am 1. Januar 2020 in Kraft und wird ab dem 1. Oktober 2020 über die Rechnung des Stromversorgers abgerechnet. Dieser Tarif gilt standardmäßig für alle Prosumer, unabhängig von der verwendeten Produktionstechnologie. In den meisten Fällen handelt es sich um Photovoltaikmodule, aber es gibt auch kleine Windkraft-, Wasserkraft- oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.

Nein. Wenn die Anlage im Verhältnis zum Bedarf des Nutzers überdimensioniert ist, geht ein Teil der ins Netz eingespeisten Energie verloren, da sie nicht vom Nutzer bezogen wird. Diese Energie wird derzeit vom Erzeuger nicht verwertet. Sie wird auch nicht vom Netzbetreiber oder vom Versorger an andere Kunden verkauft. Sie wird vom Netzbetreiber verwendet, um auf Jahresbasis die Verluste im Netz auszugleichen.

Prosumer, die von der Vergütung profitieren, bewerten die Energie, die sie ins Netz einspeisen, zum Preis der entnommenen Energie, was zu vorteilhaften Einsparungen beim „Komfort”-Teil (Energiekosten) der Rechnung führt. Standardmäßig wird die überschüssige Energie, die ins Netz eingespeist wird (und daher zu einem anderen Zeitpunkt nicht entnommen wird), nicht vergütet. 

Ja. Die CWaPE verweist diesbezüglich auf die Veröffentlichungen des Service public de Wallonie : Eine Fotovoltaikanlage installieren : praktische Aspekte

Ein Prosumer (Zusammensetzung aus „Produzent“ und „Konsument“) ist ein Nutzer des Niederspannungsnetzes, der über eine dezentrale Stromerzeugungsanlage mit einer Leistung von maximal 10 kVA verfügt und an derselben Anschlussstelle Strom in das Netz einspeisen und aus diesem beziehen kann.

Sie sind Prosumer und Ihr Netzbetreiber hat Sie kontaktiert, um Ihren elektromechanischen Zähler (Rollenradzähler) auszutauschen. Sie müssen sich nun keine Gedanken mehr darüber machen, wann dieser Austausch erfolgt.

Die Netzbetreiber Ores und Resa garantieren nämlich, dass die vor dem Austausch des Zählers erzeugten kWh bei der Installation des Zählers berücksichtigt werden. Es entsteht kein Produktionsverlust.

Einige Anbieter berechnen den Besitzern von Solaranlagen einen „Photovoltaik-Zuschlag“.

Die Stromerzeugung durch Solaranlagen erfolgt nicht kontinuierlich und kann zu einem Ungleichgewicht im Netz führen. Der Netzbetreiber stellt dem Anbieter dann Kosten für den Ausgleich des Netzes in Rechnung. Einige Anbieter geben diese Kosten wiederum an ihre Prosumer-Kunden (Energieerzeuger und -verbraucher) weiter.

Die CWaPE hat festgestellt, dass im Allgemeinen 37,76 % der erzeugten Energie gleichzeitig verbraucht werden. 62,24 % der erzeugten Energie werden daher wieder ins Netz eingespeist und zu einem anderen Zeitpunkt verbraucht. Der Prosumer-Tarif sieht daher vor, dass der Prosumer zu 62,24 % der Kosten beiträgt, die ein herkömmlicher Netznutzer für die Verteilung und den Transport (einschließlich der damit verbundenen Zuschläge) bei gleichem Stromverbrauch zahlen würde.

Wenn der Prosumer seinen herkömmlichen Zähler durch einen Doppelstromzähler ersetzen möchte, muss er bei seinem Verteilnetzbetreiber einen Antrag auf Zähleraustausch stellen (siehe „Meinen VNB suchen“). Prosumer profitieren von der Kompensation (siehe Mitteilung über die Anwendung der Kompensation). Die Kompensation besteht darin, dass er von seinem Verbrauch zwischen zwei Zählerablesungen die im gleichen Zeitraum ins Netz eingespeiste Energie abziehen kann, auch wenn Verbrauch und Einspeisung zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgt sind.

Es muss zwischen Anlagen unterschieden werden, die weiterhin von der Vergütung profitieren (die vor Ende 2023 abgenommen wurden oder einer Änderung unterzogen wurden, durch die sie weiterhin Anspruch auf die Vergütung haben), und den übrigen Anlagen. 

Seit 2024 sind alle neuen Anlagen mit einem intelligenten Zähler (Dual-Flow) ausgestattet, sodass sich dieses Problem nicht mehr stellt

Deux recours ont été introduits en 2017 contre le tarif prosumer, par les ASBL TPCV et GPPEV. Ceux-ci ont fait l’objet d’un arrêt de la Cour d’appel de Liège du 23 octobre 2018, au terme duquel la Cour a validé le tarif prosumer.