Prosumer-Tarif
Der Prosumer-Tarif (und nicht der -Beitrag) ist ein Tarif für die Nutzung des Verteilnetzes durch die Prosumer.
Er ist mit 1. Januar 2020 in Kraft getreten.
Die CWaPE verwendet die Bezeichnung „Prosumer-Tarif“ zur Bezeichnung des Pauschaltarifs, der jenen Prosumern in Rechnung gestellt wird, deren Bruttoentnahmen nicht ermittelt werden können, da sie (noch) keinen Zweirichtungszähler besitzen.
Dieser Tarif gilt standardmäßig für alle Prosumer, gleich welche Technologie sie bei der Erzeugung einsetzen. Zum Großteil handelt es sich dabei um Solarzellen, aber genauso gehören kleine Wind- und Wasserkraftanlagen wie auch Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen dazu. Siehe die Prosumer-Tarife 2024-2025.
Wenn Sie ein regional oder föderal geschützter Kunde sind, gelangen Sie in den Genuss des Sozialtarifs, der ein „All-Inclusive“-Tarif für die Energie und die Netzkosten ist, sodass Sie den Prosumer-Tarif nicht zahlen müssen.
Die aktuellen Prosumer-Tarife
Der Kapazitäts-Prosumententarif gilt für Prosumenten, die nicht über einen Doppelstromzähler oder einen intelligenten Zähler verfügen.
Die folgende Tabelle zeigt die für die Jahre 2024 und 2025 genehmigten „Kapazitäts”-Prosumententarife. Die Beträge sind ohne Mehrwertsteuer angegeben, wie sie auf der Rechnung ausgewiesen sind.
Kontext
Der Prosumer-Tarif zielt darauf ab, die Netzkosten auf gerechte Weise auf alle Benutzer des Stromverteilnetzes aufzuteilen.
Im Gegensatz zu anderen Netzbenutzern tragen die Prosumer bis zum 30. September 2020 nicht in der Höhe ihrer Nutzung zur Finanzierung des Netzes bei. Prosumer verfügen über Stromerzeugungsanlagen, jedoch nutzen sie genauso das Netz, wenn sie Strom zu einem Zeitpunkt entnehmen, zu dem ihre Anlage keinen oder nur wenig Strom erzeugt. In diesem Fall tritt eine Ungleichzeitigkeit zwischen Erzeugung und Verbrauch ein. Ein Prosumer kann kostenlos seinen Strom in das Netz einspeisen (es gibt in seinem Fall keinen Einspeisungstarif), jedoch muss er genauso die Netzkosten übernehmen, wenn er Strom zu dem Zeitpunkt entnimmt, zu dem er keinen erzeugt.
Ein solcher gerechter Beitrag an den Netzkosten zielt darauf ab, einerseits die Instandhaltung und Weiterentwicklung des Stromnetzes zu sichern und dies sozial zu legitimieren, und andererseits Prosumer dazu anzuregen, selbst mehr zu verbrauchen, um noch mehr erneuerbare Energie in das Verteilnetz zu integrieren, ohne dass letzteres ausgebaut werden müsste.
Der Prosumer-Tarif existiert in der Flämischen Region seit 1. Juli 2015. Er wird dort auf Grundlage der Kapazität angewendet.